Das am 27. März begonnene Hilfsprogramm geht jetzt in die 5.Woche – und ein Ende ist nicht abzusehen.

Mit diesem Bericht informieren wir darüber, was die Freunde der SAYA SCHOOL MAIRA AKKU bisher u.a. mit unserer Unterstützung geleistet haben und geben ein paar Beispiele, wem mit den verteilten Rationen geholfen wird.

Verteilte Rationen

Seit der ersten Verteilung wurden bisher 525 Rationen ausgegeben. Empfänger waren die ca. 400 Familien der SAYA Schüler, die 33 Lehrerinnen, einige Witwen und sehr bedürftige Familien in der Nachbarschaft der Schule, auch wenn sie keine Kinder in der Schule haben.

Neben PAKISTAN-Hilfe zur Selbsthilfe e.V. helfen Spender aus UK, USA, CANADA und PAKISTAN.

Beschreibung der Situation vor Ort

Seit einem Monat ‘lock down‘ (Ausgangssperre) haben die ‘daily wages earners‘, Elektriker, Klempner, Anstreicher, Kellner kein Einkommen. Der Milchmann kann keine Milch verkaufen, weil die Menschen Angst haben, die Milch der Kühe, die der Milchmann zuhause hält, könne ohne Bedenken getrunken werden. Hausmädchen haben keine Arbeit und die meisten kein Einkommen mehr.

Viele haben kein Geld, die Miete, unerwartete Rechnungen für medizinische Leistungen zu zahlen. Manche berichten, sie müßten ihre Wohnung verlassen, weil sie seit zwei Monaten die Miete nicht zahlen konnten, andere, daß sie zwar die Rationen, aber kein Gas zum Kochen haben. Familien mit Corona Infizierten wurden identifiziert, die besonders hart betroffen sind. Deswegen helfen unsere Freunde jetzt auch in solch besonderen Fällen mit Geld.

Drei Beispiele für Empfänger von Rationen – Fatima, Mudasir und Pari

Wir wollen unseren Spendern eine Vorstellung geben, wem sie mit ihren Spenden helfen und haben dazu als Beispiele Fatima, Mudasir und Pari ausgewählt.

Fatima

Fatimas Vater Qamar Gull ist ein ‘security guard‘ (Wachmann), der in normalen Zeiten monatlich 15.000 PakRupien (82,- Euro) ver-dient. Zurzeit hat der Vater wegen des ‘lockdown‘ (Ausgangssperre) kein Einkommen. Mutter Bibi Nazo ist ‘house wife‘, kümmert sich um Haus und Familie. Fatima hat noch eine ältere Schwester und zwei jüngere Brüder. Für die Miete eines einfachen Hauses mit zwei kleinen Zimmern und der auf dem Photo rechts zu sehenden Küche im Hof zahlt die Familie monatlich 5.000,- PakRupien (27,- Euro).

 

Mudasir

Mudasirs Vater Pervaiz ist ein ‘daily wages earner‘ (ungelernter Tagelöhner), der täglich seine Arbeit anbietet. Er verdient im Schnitt 700 PakRupien (3,84 Euro) am Tag, 15.000 PakRupien (82,- Euro) im Monat und hat jetzt wie viele andere keine Einkommen. Mutter Shakeela Bibi ist house wife. Die Familie hat sechs Kinder. Die beiden Photos rechts zeigen das Haus der Familie und Mutter Shakeela Bibi an der Feuerstelle beim Zubereiten einer Mahlzeit.

Pari

Pari kommt aus einer christlichen Familie. Ihr Vater Mushtaq ist ein ‘driver‘ (Fahrer). Wenn er arbeitet, verdient er 15.000 Pak Rupies. Auch er ist wegen der Pandemie arbeitslos. Mutter Sughra ist ‘house wife‘. Die Familie hat drei Kinder.

Pari malt und zeichnet gerne. Bei einem Schulwettbewerb hatte sie mit einem Bild der Schulbibliothek den 1. Preis gewonnen.

Rationen helfen

Mit Rationen, 3 kg Zucker, 1kg Daal Chana (halbe Kichererbsen geschält), 1 kg, Daal Masoor (rote Linsen), 3 kg Ghee (Butterschmalz), Gewürze, 2 kg Reis, 20 kg Mehl, Streichhölzer, 3 Stücke Seife, 1⁄2 kg Tee, Salz konnte den Familien in dieser schweren Zeit zuerst einmal ‘über die nächsten drei Wochen‘ geholfen werden. Diese Hilfe wird mit großer Dankbarkeit angenommen.

Es ist nicht abzusehen, wann sich die Lage so entspannt, daß wieder gearbeitet und Geld verdient werden kann. Im Augenblick ist eher mit einer Verschärfung der Lage zu rechnen. Das Virus trifft auf ein Gesundheitssystem, das mit den Anforderungen überfordert ist. Dazu kommt, daß das soziale Netz nur aus dem Zusammenhalt und der Fürsorge der Familien besteht – und viele geraten bei der zunehmenden allgemeinen Notlage an das Ende ihrer Ressourcen.

Morgen beginnt für die Muslime der Fastenmonat Ramadan, der am 24. Mai enden wird. Mit weiteren Spenden wollen wir helfen, daß die Familien an den Abenden nach dem Fasten des Tages etwas zu essen haben werden.

Wir tun das uns Mögliche, Familien der SAYA SCHOOL Schüler über diese schwere Zeit hinweghelfen. Sie hatten sich entschieden, ihre Kinder nicht arbeiten und zum Familieneinkommen beitragen zu lassen, sondern zur Schule zu schicken. Sie sollen keine existentiellen Probleme bekommen.

Und nicht zuletzt hoffen wir, daß die Kinder so bald möglich wieder fleißig lernen und sich so die Voraussetzungen für einen Beruf und ein eigenverantwortliches Leben schaffen können

Danke/Schukria
allen, die uns dabei helfen, die Ausgabe von Rationen fortzusetzen.